„Eine meiner bisher schönsten Norwegenreisen“
Im Oktober durfte ich auf Einladung der Region Trøndelag eine unvergessliche Reise durch Mittelnorwegen erleben – eine Zeit, in der das Land in goldenes Licht getaucht ist, die Luft klar und frisch und die Nächte bereits frostig sind. Zwischen Fjord, Bergen und historischen Städten erlebte ich eine Reise, die Natur, Kultur und kulinarischen Hochgenuss perfekt vereint.
Øyna Fjord – Norwegens goldener Kreis
Mein Startpunkt war Trondheim, von wo aus ich in die Region Trøndelag aufbrach – entlang des sogenannten Golden Circle, dem „Goldenen Kreis“ der norwegischen Feinkost. Nur eine Stunde vom Flughafen entfernt liegt die hügelige Fjordlandschaft, geprägt von Apfelhainen, Bauernhöfen und kleinen Manufakturen. Hier befindet sich das nördlichste Apfelanbaugebiet Norwegens, dessen Saft in Sternerestaurants wie edler Wein serviert wird.
Etwa 30 lokale Produzenten – von Käse über Aquavit bis hin zu Brot und Wurst – haben sich im Golden Circle zusammengeschlossen. Besucher können per Rad oder Auto zu den Höfen fahren, Galerien und Kunsthandwerksläden entdecken und regionale Spezialitäten direkt beim Erzeuger probieren.
Ein besonderes Highlight: das nachhaltig erbaute Øyna Kulturlandskapshotell. Die grasbedeckten Zimmer schmiegen sich in den Hang über dem Fjord, und das Restaurant – inspiriert von einem Wikinger-Langhaus – bietet einen traumhaften Panoramablick. Die Küche ist lokal, modern und kompromisslos saisonal – ein Ort, an dem norwegische Gastfreundschaft authentisch gelebt wird.
Trondheim – Norwegens Herz
Weiter ging es in die traditionsreiche Stadt Trondheim, das kulturelle Zentrum Mittelnorwegens. Schon von Weitem sieht man den majestätischen Nidarosdom, Norwegens wichtigste gotische Kathedrale und Krönungskirche der Könige. Der Dom, oft als „Herz Norwegens“ bezeichnet, erhebt sich über der Grabstätte des heiligen Olaf und ist bis heute ein Pilgerziel von großer spiritueller Bedeutung.
Doch Trondheim ist nicht nur Geschichte – es ist jung, lebendig und kreativ. Zwischen bunten Holzhäusern und moderner Architektur laden Cafés, Restaurants und kleine Brauereien zum Verweilen ein. Das Kunstmuseum PoMo, die stimmungsvolle Altstadt und die Klänge des Trondheim Symphony Orchestra machen die Stadt zu einem Paradies für Kulturfreunde. Und wer den Norden auf See erleben möchte: Die legendären Postschiffe von Hurtigruten und Havila starten ebenfalls hier.
Røros – Wintermärchen im Welterbe
Südlich von Trondheim, etwa zweieinhalb Stunden entfernt, liegt das UNESCO-Welterbe Røros – ein Ort wie aus einer anderen Zeit. Das ehemalige Kupferbergbau-Städtchen beeindruckt mit perfekt erhaltener Holzarchitektur, charmanten Gassen und einer gemütlichen Atmosphäre, die besonders im Winter verzaubert. Kein Wunder, dass Røros schon als Kulisse für Pippi-Langstrumpf-Filme diente.
Im Advent zeigt sich die Stadt von ihrer schönsten Seite: verschneit, festlich geschmückt und erfüllt von nordischem Zauber. Ein Spaziergang durch die historischen Straßen, ein Besuch in den Galerien oder eine Huskytour durch die Winterlandschaft sind Erlebnisse, die man nie vergisst. Wer sich für die Geschichte des Bergbaus interessiert, sollte die Olavsgrube besuchen – mit einer faszinierenden Fahrt tief unter Tage.
Mein Fazit: Trøndelag, Trondheim und Røros könnten unterschiedlicher kaum sein – und doch teilen sie denselben Zauber. Überall spürt man diese besondere Ruhe, die klare Luft und die ehrliche Herzlichkeit der Menschen. Ich freue mich schon auf meine nächste Reise in den hohen Norden – vielleicht begleiten Sie mich ja?
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Ihre Claudia Schönherr