Reisebericht Sascha Hummel für die Islandreise nach Akureyri, Westfjorde & Reykjavik im Oktober 2018

Kaum im Büro stand schon wieder die nächste Reise auf dem Programm. Dieses Mal durfte ich nach langer Zeit mal wieder nach Island. In Akureyri, der inoffiziellen Hauptstadt von Nordisland, fand der Vestnordern Travel Mart statt. Eine Tourismusmesse, bei der sich die Färöer Inseln, Island und Grönland gemeinsam präsentieren. Ein guter Anlass um neue Ideen zu sammeln und gleichzeitig den Norden Islands live zu entdecken. Deshalb habe ich mir nach den 2 Messetagen noch ausreichend Zeit für eigene Entdeckungen eingeplant.

Mit der Wow Air bin ich zu einer sehr angenehmen Abflugzeit von Frankfurt um 12.35 Uhr abgeflogen. Perfekt um noch kurz im Büro vorbeizuschauen. Die Flugzeuge der Wow Air sind in einem auffallenden Lila lackiert. Check In findet im Terminal 2 statt. Entweder lag es an dem anfänglich unruhigen Flug, oder die Flugbegleiterinnen sind nicht besonders geschäftstüchtig. Nach über einer Stunde Flug musste ich mir den Kaffee selbst holen. Bei Wow Air ist nichts inklusive, d.h. jeglicher Verzehr muss vor Ort bezahlt werden.

In Keflavik angekommen, schnappte ich mir meinen Mietwagen. Dabei ist mir wieder bewusst geworden, wie wichtig es ist darauf zu achten, dass einem das Personal keine Zusatzversicherungen verkauft. Über meinen Sunnycars Voucher ist nämlich schon alles abgedeckt. Gute 5 Stunden Fahrt von Keflavik nach Akureyri standen vor mir. Bei normalen Bedingungen, die ich glücklicherweise vorfand, eine wunderschöne Strecke durch isländische Vulkanlandschaften. Die Berge waren schon verschneit, was der Szenerie nochmals zugutekommt. Beim Abendessen musste ich feststellen, dass Island nicht gerade das günstigste Reiseland ist. Für ein Portion Backfisch mit Pommes und einem Glas Wasser zahlte ich 35,-€.

In Akureyri müde angekommen, gings gleich ins Bett. Mein Hotel Kjarnalundur ist ganz okay, jedoch für höhere Ansprüche würde ich eher das zentraler gelegene Kea Hotel empfehlen. Mit einigen Gastrednern und Videoshows wurden wir am nächsten Morgen auf die Reiseländer eingestimmt. Danach begann die Messe, klassisch aufgebaut mit Ständen der einzelnen Leistungsträger. Ich hatte ein paar gute Gespräche und beschloss den nächsten Tag auf eigene Faust die interessantesten Kontakte vor Ort zu besuchen. Für den Nachmittag war ich zur Walbeobachtung in Husavik mit dem Elektro-Segelboot angemeldet. Sehr beeindruckend wie man lautlos aus dem Hafen fährt. Als das Ufer langsam verschwand, wurden die Segel gehisst. Es dauerte nicht mehr lange und die ersten Wale zeigten sich. Aufgrund der beschränkten Zeit konnten wir nicht so weit rausfahren und erwarteten daher nicht das ganz große Walspektakel. Dennoch kamen die Wale etwa 50 Meter bis an unser Segelschiff heran. Die Fontäne und die Heckflosse waren deutlich zu sehen.

Noch vor der Rückreise nach Akureyri sind wir in das Geosea Spa von Husavik eingetaucht. Eine tolle Thermalanlage mit Blick über den Fjord. Super entspannend im warmen Thermalwasser sitzend ein isländisches Bier zu trinken und dabei über das Wasser zu blicken. In Akureyri nahm der Abend seinen Ausklang beim Abendessen in der beeindruckenden Veranstaltungshalle Hof. Bei musikalischer Untermalung gab es ein Get-Together.

Am nächsten Tag besuchte ich die Hotels rund um den Myvatn. Am schönsten fand ich das neu erbaute Fosshotel mit einer natürlich-eleganten Einrichtung. Aber auch das Laxa Hotel mit einer modern-klaren isländischen Einrichtung ist zu empfehlen. Die Vogafjós Gasthäuser sind für Gäste empfehlenswert, die eine günstigere, etwas bodenständigere Bauernhofatmosphäre lieben. Neben den Gästehäusern im rustikalen Holzstiel sticht vor allem der Bauernhof mit dem dazugehörigen Restaurant heraus. Die Gastgeber verfolgen das "Vom Stall auf den Tisch" Prinzip. Alle Zutaten sind entweder aus eigener Herstellung oder werden von lokalen Partnern eingekauft. Vom Restaurant blickt man direkt in den Stall. Das Obst und Gemüse kommen von den nahe gelegenen Gewächshäusern, natürlich mit Geothermie betrieben. Das Brot wird in der Erde gebacken und schmeckt vorzüglich, wie ich bei meinem Mittagessen einer Isländischen Lammsuppe, genießen konnte.

Gespannt war ich auf unseren langjährigen Partner, das Hotel Raudaskrida. An der perfekten Lage auf dem Land zwischen Myvatn, Husavik und Akureyri hat sich nichts geändert. Das Hotel wurde mittlerweile in die nächste Generation übergeben. Mit Harald führte ich ein sehr interessantes Gespräch über den Tourismus in Island. Außerdem haben wir gemeinsam Ideen entwickelt, wie wir eine Reise unter dem Motto "Grüne Energie Islands" ausarbeiten können. Ganz nebenbei zeigte er mir noch die renovierten und neu gebauten Zimmer. Schön gemacht im traditionellen Landhausstil. Eine gute 3-Sterne Unterkunft mit Hot Tubs auf dem Lande - nach wie vor mein Favorit in dieser Region.

Auf dem Weg zu den Westfjorden schaute ich mir noch die Unterkunft Gauksmyri direkt an der Ringstraße an. Es war sehr regnerisch und kalt. Nicht nur deswegen habe ich mich auf Anhieb sehr wohl gefühlt in dieser warmen Unterkunft. Zu dem Landhaus-Hotel gehört eine Pferdefarm. Im Hotel gibt es gemütliche Ecken zum Wohlfühlen. Einmal am Tag findet eine Pferdeshow statt. Dabei lernt man die verschiedenen Gangarten und Eigenschaften den Islandpferde. Reiten kann man natürlich auch. Es werden Tagestouren von 1 bis 3 Stunden angeboten. Ein angenehmes Hotel für einen 2-tägigen Zwischenstopp unter dem Motto "Islandpferd".

Weiter ging es auf die Westfjorde. Wenn man sich wie am Ende der Welt angekommen fühlt, dann ist man auf den Westfjorden. Einsamer geht es kaum mehr. Zudem kam das extreme Wetter mit Sturm, Regen und Schnee. Ein Wunder, dass ich nicht von der Straße geblasen worden bin. Nichts desto trotz war die Fahrt ein riesen Abenteuer. In Holmavik, nach einer gefühlten Ewigkeit, die erste kleiner Ortschaft, setzte ich mich in ein Café und genoss dort einer der besten Schokoladenkuchen ever. Dort gibt es auch ein Hexenmuseum, welches ich aber ausgelassen habe.

Mein Station am Abend war das Heydalur Gasthaus. Zuvor war ich mit einer Stella in Kontakt. Ich erwartete ein Geschäftsführerin mittleren Alters. Anstatt dessen begrüßte mich eine bucklige, 90-jährige Frau mit einem professionellen Lächeln. Die rüstige Dame begrüßt in ihrem fortgeschrittenen Alter noch jeden Tag ihre Gäste. Unterstützung bekommt sie von ihrem Sohn und seiner Frau. Überhaupt ist das kleine Hotel in „the middle of nowhere“ auf seine Art sehr speziell und auf jeden Fall eine Reise wert. Gespeist wird in einem umgebauten, ehemaligen Pferdestall. Die Zutaten stammen vom eigenen Gewächshaus, dass verwunschen nebenan von der heißen Quelle beheizt wird. Zwischen den Pflanzen taucht man in einen Warmwasserpool ein oder entspannt im Whirlpool gleich nebenan. Das Highlight ist die natürliche Quelle am vorbeifließenden Fluss. Dort kann man es stundenlang aushalten, mit etwas Glück unter dem Spiel des Nordlichts. In der Quelle traf ich dann ein paar gesprächige Franzosen und konnte mein Französisch reaktivieren. Die ausgezeichnete Küche lässt keine Wünsche offen, wenn man auf natürliche und isländische Zutaten steht. Es gab leckeren isländischen Fisch und zum Nachtisch ein Dessert mit Blaubeeren. Die Gastgeber bieten ein 4-tages Programm mit geführten Wanderungen und Ausflügen an. Dabei werden die Gäste von Reykjavik abgeholt und besichtigen noch einige Top-Sehenswürdigkeiten auf dem Weg. Ein klasse Programm in Kombi mit Reykjavik.

Kontrastreich ging es mit dem Besuch des Hotel Husafell weiter. Im Gegensatz zum Heydalur herrscht dort modernes, nordisches Design vor. Eine klasse Unterkunft mit einem Thermalschwimmbad und jeder Menge Aktivitäten drum herum. Von dort aus unternimmt man die schönsten Wanderungen, fährt mit dem Monstertruck auf den Langjökull Gletscher oder besucht imposante Lavahöhlen. Husafell ist ganzjährig sehr gut von Reykjavik zu erreichen und somit ein optimaler Ausgangspunkt um das Hochland von Island zu erkunden.

Meine nächste Übernachtungsstation war das Hotel Glymur. Ein langjähriger Partner von uns, der vor kurzem den Besitzer gewechselt hat. Angesichts dessen war ich etwas enttäuscht, dass der neue Geschäftsführer nicht beim meiner Ankunft anwesend war und sich auch sonst nicht blicken ließ. Untergebracht war ich in einer der großen und exklusiven Villen mit privaten Hot Tubs. Eigentlich viel zu groß für meine Bedürfnissen. Viel lieber hätte ich den persönlichen Kontakt mit dem neuen Besitzer geschätzt. Die Lage des Hotels und der Ausblick sind nach wie vor der Hammer. Abends hatte ich noch das Glück Nordlichter tanzen zu sehen.

Nach dem Frühstück ging es dann weiter zum Ion Adventure Hotel. Dem Luxushotel macht in Sachen Design und Architektur kein anderer Ort in Island etwas vor. Erste Klasse sind die Zimmer im puristischen nordischen Design. Grandiose Ausblicke genießt man von der Northern Lights Bar. Im kleinen Thermalpool entspannt man auf Isländisch und lässt sich auf Wunsch von den Spa-Angeboten verwöhnen. Luxuriös, chic, hip, komfortabel - das Hotel ist das beste Hotel dass ich persönlich je besucht habe. Natürlich hat das Hotel auch seinen Preis, davon mal ganz zu schweigen.

Das Feuer & Eis Hotel hatte es im Gegensatz zum zuvor gesehenen Ion Hotel natürlich schwer. Dennoch finden unsere Gäste, und das kann ich zum wiederholten Male bestätigen, ein erstklassiges Hotel vor. Thermalpools, ein ausgezeichnetes Restaurant mit Blick auf den vorbeirauschenden Fluss, moderne Zimmer und ein großes Angebot an Aktivitäten zeichnen unser seit vielen Jahren, beliebtes Partnerhotel aus.

Bei dem stürmischen und regnerischen Wetter würde man eigentlich keinen Hund vors Haus bringen. Ich hatte aber ein straffes Programm mit über 5 Hotelbesichtigungen in Reykjavik bevorstehen. Glücklicherweise befanden sich alle Hotels im Zentrum und dank Google Maps habe ich mir den optimalen Weg anzeigen lassen. Generell kann ich sagen, dass die Hotellandschaft in Reykjavik sich sehr gut entwickelt hat. Auf dieser Runde besuchte ich die Centerhotels Midgardur, Arnarhvoll, Thingholt und Klopp, aber auch die Boutiquehotels Eyja und Ion City. Alle Hotels haben sehr schöne Einrichtungen, sind für die jeweiligen Standards perfekt durchgestylt. Gäste die sich während ihres Aufenthaltes gemütlich in ein Thermalpool legen möchten, sollten das Midgardur, Arnarhvoll oder Thingholt wählen. In Sachen Hoteldesign macht auch dem städtischen Ableger des Ion so schnell nichts vor. Hervorzuheben ist noch das beeindruckende Restaurant im fünften Stock des Arnarhvoll mit grandiosem Ausblick auf die Bucht von Reykjavik.       

Nach dem etwas nassen und windigen Zwischenstopp in Reykjavik freute ich mich auf das neue Spa im Northern Light Inn. Schon bei meiner Ankunft erkannte mich die Besitzerin Kristiane. Nachdem ich das Hotel bestimmt schon 5 Jahre nicht mehr besucht habe und angesichts der unzähligen Gäste, die Kristiane täglich zu Gesicht bekommt, fand ich das schon sehr beeindruckend. Noch etwas durchgefroren machte ich mich schnell auf in die Sauna. Der großzügig angelegte Saunabereich mit 3 unterschiedlichen Saunen und einem Entspannungsbereich ist sehr gelungen. Ein ganz besonderes Wellness Erlebnis sind die zwei Aurora Floats. In einer eiförmigen  Badewanne liegt man ca. 1 Stunde schwerelos im Salzwasser. Entspannend und gesund zugleich. Dieses Erlebnis sollte man nicht verpassen bei einem Aufenthalt im Northern Light. Selbstverständlich auch nicht den Besuch von Islands Touristenattraktion Nummer 1, der Blauen Lagune gleich nebenan.

Mit vielen neuen Ideen im Gepäck sitze ich jetzt im Flieger nach Frankfurt und schreibe diesen Text in der Business Class der Wow Air - immer noch verwundet wie ich zu diesem Upgrade gekommen bin.

 

Ihr Sascha Hummel

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